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Mittwoch, 9. November 2011

Achterbahn

Ich liebe die Achterbahn. Schon in früher Jugend, als ich alt und groß genug war den Rollercoaster zu reiten war ich ihm zugetan.
In Freizeitparks von Einem zum Nächsten hetzen. Kurze Wartezeiten, alleine Fahren, Single Rides. Möglichst oft viel, schnell, oft. Ein irres Gefühl. Kurz vor dem Einstieg, die Bahn kommt. Es kribbelt. Einsteigen, Sicherungsbügel schließen. Ab jetzt bin ich ausgeliefert. Muss tun was passiert. Mich dem was kommt hingeben. Ich weiß was kommt. Ein auf und ab. Schnell, stark. Es presst einem die Luft heraus, bereitet Schwindel, nicht zu kontrollieren, schwerelos.
Dann wird man nach oben gezogen. Hoch hinauf, auf den höchsten Punkt von dem es nur noch eines gibt: den Sturz in die Tiefe. Augen auf. Die Aussicht ist schön. Geniesse sie, sie dauert nicht lang. Was folgt ist der Absturz. Der Sturz in die Tiefe. Die Beschleunigung, die erste Kurve der erste Kuppe. Ich bin dabei, kann nichts tun, gebe mich den Gefühlen hin und schwebe. Spüre mein Gewicht, es presst mich zurück. Wieder hebt es mich heraus, nur gehalten durch die eine Sicherung durch das kleine Stück Stahl. Ich vertraue ihm. Es ist da und hält mich. Umschließt mich, bewahrt mich vor Schaden. Oh, ich liebe die Achterbahn.

Auch heute noch. Was stört ist das Anstehen. Das Warten auf den nächsten Ritt. Wenn ich Glück habe wird schon auf mich gewartet, ist ein Platz frei und es geht gleich los. Ich darf nach oben, man zieht mich hoch, zeigt mir die Aussicht, lässt mich schweben und ermöglicht mir das maximale Vergnügen.

Es ist nicht meine Achterbahn. Ich weiß nicht, wie lange ich warten muss. Wie oft sie fährt. Welche Tour sie nimmt. Ist es die Schnelle, die nur im Kreise fährt, eine alt bewährte Bahn? Ist es die neue, noch nie gefahrene? Mit Looping, Schraube oder einem neuen Kick? Blind steige ich ein, im Dunkeln. Sehe keine Gleise, keine einzige Schiene.

Kennst du den Eurostar im Europapark? Die Fahrt im Dunkel? Ständig ändert sich die Richtung. Du weißt, du bist unten und fällst nochmals? Mit Schwung geht es weiter hinauf. Nach links geht es links geht es links und du weißt schon lange nicht mehr wo du bist? Eines Sinnes beraubt und erlebst es so noch intensiver?

Wenn nur das Anstehen, das Warten auf die nächste Fahrt nicht wäre. Ich liebe die Achterbahn.


Gruß vom Rosenzüchtling

2 Kommentare:

  1. Manchmal dauert das Anstehen, das Warten, aber ist der Genuss dann nicht um so größer? So groß, das man dann doch gerne wieder von neuem ansteht?

    In Liebe Rose

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  2. Wenn ich die Achterbahn kenne, weiss wofür ich mich anstelle, wie lange ich noch warten muss, worauf sich das Warten lohnt ist es kein Problem.
    Aber eben die Qual, gemischt mit der Vorfreude auf das Neue, Ungewisse unterstützt es doch Wartezeit zu erleiden.

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