Ich habe mittlerweile Gefühle, die es früher bei mir nicht gab. In wie weit diese Gefühle meinen Alltag und meine Entscheidungen beeinflussen ist mir noch nicht klar.
Ein Freund hat geschrieben, ich sei ein Kopfmensch.
Was ist das überhaupt? Der erste Hit beim Googlen habe ich gleich mal aufgemacht weil ich die Seite treffend fand.
Wusels Gedanken - Kopfmensch
Meine konfusen Gedanken, wirr, wusselig. Wusels Gedanken. Treffend.
Also was ist ein Kopfmensch, was macht einen Kopfmenschen aus?
Ja, Entscheidungen werden bei mir lang und breit durchüberlegt. Und meist komme ich zu keinem eindeutigen Ergebnis, ich will ja niemandem Weh tun. Letztlich entscheide ich mich dann unrational, nicht wirklich meinen Überlegungen entsprechend. Bin dann doch eher der Herzmensch.
Schaue ich mir die Beispiele bei Wusel anschaue, so bin ich halb Kopf-, halb Herz-, nie Bauchmensch.
Und mein Konflikt kann ich bei der Ohrfeige deutlich machen:
Ich spüre den Schmerz sehr intensiv, leide darunter und denke bereits über eine Ausweichmöglichkeit nach, falls noch eine Ohrfeige folgen sollte.
Sich in den Anderen hinversetzen können? Ja, um mit ihm zu leiden.
Eigene Fehler einsehen? Denke, dass ich keine Fehler mache, sehe sie dann aber ein.
Als Kopfmensch habe ich Rose gegenüber meine Gefühle verborgen, zumindest nicht darüber gesprochen und sie nur wenig gezeigt.
Jetzt, da sie in unserer Partnerschaft führt brauche ich nicht mehr den starken Max markieren. Ich kann mehr sein wie ich bin. Stark wenn es darauf ankommt, wenn sie die Schulter braucht.
Aber nun auch Verletztbar wenn sie mich bestraft.
Bestraft durch nicht Beachtung, einfach durch das Ignorieren.
Vor Monaten war mir so etwas egal. Wenn sie mich nicht beachtet hatte, sie schmollte setzte ich mich vor den Fernseher und sah die heile Welt. Wenn sie meinte...
Wenn mir Blume gesagt hätte, in einer Minute bist du fertig, danach ist Schluss wäre ich vor den Rechner und hätte mir einen Wochenvorrat angefertigt.
Ist das Kopfmensch? Berechnend?
Ich zeige Rose meine Gefühle. Zeige ihr, wenn ich verletzt bin. Wenn mir ihre Nähe fehlt, wenn ich ihre Berührungen benötige. Ich sage ihr das ich sie brauche und liebe, Mantrahaft wenn es gerade aus mir herausströmt.
Was ich ihr nicht sagen kann, weil es in der Situation nicht geht schreibe ich im Blog. Weniger die Gefühle, mehr die Gedanken. Rose erkennt, was ich dann gefühlt habe. Nutzt es aus, positiv und negativ. Sie lernt über mich.
Die 525 ist unsere Zahl geworden. Zu Roses Geburtstag folgte der Einstieg. Da hat sich alles geändert.
Wir sind in unserer Beziehung schneller weiter gekommen, als es mir vorher in 22 Jahren möglich war.
Immer öfter hätte ich bei ihr die Möglichkeit meinen Kopf abzuschalten, allein aus dem Bauch, besser dem Herzen heraus den Augenblick zu leben. Und manchmal gelingt mir das, eben wenn Rose mich dazu zwingt nicht an sie zu denken, wenn sie verlangt mir das zu holen was ich eigentlich möchte.
Und daran hindert mich der Kopfmensch der ich noch bin.
Gruß
vom Rosenzüchtling
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