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Donnerstag, 1. Dezember 2011

Urlaubstag

Zwei miese Tage hintereinander. So soll es nicht weiter gehen.
Ich freute mich auf die Feier - und machte daraus den dritten miesen Tag.
Egal, am nächsten Tag habe ich Urlaub, einen Tag frei. Da kann man vieles Nachholen, neu aufbauen auf dem was man hat. Einen ganzen Tag alleine für uns.

Als der Wecker klingelte schwang ich mich aus dem Bett wie jeden Tag.
Ich ging ins Bad, wusch, rasierte und richtete mich wie jeden Tag.
Ich kam zu Rose ins Bett, kuschelte mich an sie, wie jeden Tag.

"Wie geht es dir? Was macht deine Erkältung?"
"Mir geht's gut. Ich habe sie noch nicht."
"Willst du dich nicht ausschlafen an deinem freien Tag?"
"Nein. Ich mach das mit den Kindern. Wann soll ich dich wecken?"
"Du bist ein Schatz. 7:30 reicht."

Ein kleiner Kuß, sonst nichts. Egal, sie soll schlafen, um 7:30 gehts weiter.
Frühstück machen wie jeden Tag.
Dann bei den Kids bleiben, am Rechner schreiben und um 7:30 zum zweiten Wachkuscheln ins Bett.
Ein Streicheln über die Hüfte, ein Streicheln am Po. Das wars.

Naja, nicht so schlimm, wir haben noch den ganzen Tag.
Sie frühstückt und richtet sich. Es geht dann zum Arzt.
"Wann fährt der Bus?"
"Ich fahre dich."
"Ich brauche noch deine Fahrkarte für die Rückfahrt."
"Ich warte auf dich."
"Das wird lange dauern."
"Ich laufe so lange mit dem Hund."

Gut, wurde so hingenommen. Wir machen es so.
Rose ist beim Arzt, ich laufe mit dem Hund.
SMS: noch 20 Minuten

Ich packe den Hund ins Auto und warte pünktlich auf sie.
Sie steigt ein:
"Alles in Ordnung."
'Alles Normal.'

Zur Belohnung erhalte ich einen kleinen Streichler auf meinem Schenkel.
"Was machen wir jetzt?"
"Ich hab nichts mehr vor. Wir können heim."

"Willst du einen Kaffee?" frage ich sie zu Hause?
"Oh ja, und ich mache so lange Feuer."
Nachdem wir den Kaffee getrunken hatten machte ich das Feuer an, sahs dafür und schaute hinein. Rose setzte sich hinter mich auf den Hocker und steichelte über meine Schultern. Ein traumhaft schönes Gefühl.
Ihre Hände gingen nach vorne, streichelten meine Nippel, zwickten hinein. Ich hatte meine Augen schon lange geschlossen. Wieder lagen ihre Hände auf meinen Schultern und begannen diese zu massieren.

Oh, wie ich diese Berührung brauche. Wie ich das in mich aufsauge, neue Energie daraus aufnehme. Ich brauchte bisher keine Massagen, war wenig verspannt vor allem sehr ausgeglichen.

Blume war die, die sie brauchte. Sie war verspannt, hatte immer den ganzen Tag gearbeitet, sich abgemacht für die Familie. Davon bin ich noch weit entfernt. Aber verspannt bin ich nun auch.

"Hast du mit dem Lüdden gesprochen?"
Die Massage war schon länger beendet. Ich muss mit dem Kid zum Arzt.
"Ja, ich muss jetzt fahren, treffe mich mit ihm. Und trinken muss ich kaufen. Der Keller ist leer."

Ab in die Stadt, geparkt wird vor dem Laden. Schnell trinken kaufen, auch schon die Hamstereinkäufe für die Feiertage. Schnell zum Lüdden, zum Arzt und dann warten.
Egal, ich habe Urlaub, da macht das nichts.

"Wir müssen Tropfen geben um die Augen besser untersuchen zu können. Wollen sie warten oder einen neuen Termin."
Rose hatte schon gesagt, dass es so kommen wird.
"Wir warten."
"Er wird dann aber heute nichts mehr sehen können. Zumindest nicht scharf."
"Klavier spielen? Schwarze und weiße Tasten unterscheiden?"
-Lach- "Nein, auch das geht nicht"

Er hat heute Unterricht, der neue Termin in meinem nächsten Urlaub.
"Ich nehme den neuen Termin."

"Warum einen neuen Termin? Warum habt ihr nicht gewartet? Den Unterricht hätten wir eben abgesagt."
"Ja, entschuldige. Ich gehe eh wieder mit in meinem Urlaub."
Ich machte ihr noch einen Kaffee. Danach saß ich an ihrem und sie an meinem Rechner.

"Du nimmst jetzt die Kids, fährst den Lüdden zum Klavier und gehst der andere nimmt Hund und Katze und ihr geht zum Tierarzt impfen lassen. Oder ist das blöd in deinem Urlaub?"
17:00 Uhr. An einen Arbeitstag könnte ich nun schon zu Hause sein. Von Urlaub kann ab jetzt eh keine Rede mehr sein.



Wenig später kam die Frage auf, was wir am Sonntag essen.
Alles was Rose zu mir sagte erreichte mich nicht. Ich war nicht in der Lage mich auf irgend etwas zu konzentrieren. Ich musste etwas tun. Was? Kochen ist nicht. Kuchen backen ist blöd, wir haben Weihnachtszeit. Ich mache Plätzchen. Brauche etwas zum Ablenken, zum machen.
Irgend etwas an diesem Urlaubstag. An diesem Tag, an dem endlich die miesen Tage aufhören sollten. Der Tag, auf den ich mich gefreut habe, da wir endlich wieder etwas Zeit für uns haben. Gleich morgens, wenn die Kids noch in der Schule sind. Oder zum Mittag, kurz bevor sie nach Hause kommen. Auf diese Zeit hatte ich mich gefreut. An meinem freien Tag.

Und dann stellte sich Abends heraus, dass ich das Feuer vergessen hatte. Ich habe nicht nachgelegt, zu wenig geschürt, es nicht beobachtet. Nun ist es aus, Der Ofen ist kalt und erloschen. Die miesen Tag dauern an. Der Urlaubstag hat es geschafft, ein Feuer von Monaten Dauer zum Erlöschen zu bringen.

Ich weiß nicht was ich im Augenblick machen soll?
Arbeiten und mich darum kümmern?
Mich um das Feuer kümmern, weil mir das viel wichtiger ist?
Ich weiß es nicht. Alleine schaffe ich das auch nicht.
Ich brauche ihre Hilfe.

Dringend.


RZ

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